Erweiterte Therapiemethoden

Neben klassischer Ergotherapie bieten wir auch andere wissenschaftlich fundierte Behandlungen an. Neurofeedback, Craniosacrale Therapie und das IntraActPlus-Konzept.

Craniosacrale Therapie

Eine lächelnde Frau mit blonden Kurzhaaren und Brille trägt eine hellblaue Strickjacke.
Eine Therapeutin hält den Kopf einer liegenden Frau mit beiden Händen.
Julia Raddant bietet seit 2010 Craniosacrale Therapie als weitere Behandlungsmethode in unserer Praxis an. Die Craniosacrale Therapie ist eine ganzheitliche Körpertherapie, die zum Ziel hat körperliche, bzw. psychische Beschwerden zu lösen, Stellungen von Geweben oder Organen zu korrigieren, Ressourcen zu stärken und so dem Patienten zu größtmöglicher Gesundheit zu verhelfen. Der Begriff Craniosacral leitet sich aus dem Lateinischen ab. Vom Schädel (os cranium) bis zum Kreuzbein (os sacrum) am unteren Ende der Wirbelsäule, verlaufen die Hauptanteile des Craniosacralem Systems. Hier zirkuliert die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) in einem eigenen Rhythmus, der als Craniosacraler Rhythmus im gesamten Körper durch den Therapeuten ertastbar ist. Die Eigenschaften dieses Rhythmus, wie die Stärke oder die Amplitude, geben Hinweise zur Befindlichkeit des Patienten. Mit weiteren Parametern erstellt der Therapeut einen Befund, auf den er dann die Behandlung abstimmt.
Wie verläuft die Behandlung? Der Patient trägt bequeme Kleidung und wird im Liegen oder auch im Sitzen behandelt. Aufgrund des zuvor aufgenommenen Befundes wird auf bestimmte Stellen des Körpers ein sanfter Druck oder Zug ausgeübt. Dadurch können sich Blockaden lösen, bzw. die Gewebe wieder eine passende Lage einnehmen.
Mit Zustimmung des Patienten kann durch den therapeutischen Dialog über die körperliche Ebene zum psychischen Hintergrund gelangt werden. Auf diese Weise können ursächliche Zusammenhänge erkannt und bearbeitet werden. So wird die Behandlung entspannend, oft auch befreiend und stärkend erlebt.
Symptome, die mit Craniosacraler Therapie behandelt werden können:
  • Schulter- und Nackenbeschwerden
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel
  • Muskel- und Gelenkbeschwerden
  • Wirbelsäulenprobleme
  • Beeinträchtigungen der inneren Organe
  • Atemstörungen, z.B. Asthma
  • Burn-out Syndrom, Erschöpfung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Innere Unruhe, Schlafstörungen
  • Schmerzen, Missempfindungen
  • Psychische/ psychosomatische Beschwerden

Neurofeedback

Lachende Frau mit blonden Haaren, blauen Augen, goldenen Creolen und dunkelblauem Pullover vor grauem Hintergrund.
Beate Komnik (links) ist seit fast 30 Jahren unsere Expertin bei der Behandlung von Kindern. Seit 2016 bietet Frau Komnik Neurofeedback als weitere Behandlungsmethode in unserer Praxis an. Die Ausbildung absolvierte sie an der Akademie für Neurofeedback in Gronau. Frau Komnik behandelt zur Zeit hauptsächlich Kinder mit Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen per Neurofeedback in unserer Praxis.
Katrin Krumme (rechts), seit Juli 2025 Mitglied unseres Teams, hat zwischen 2021 und 2025 einige Kurse an der Akademie für Neurofeedback absolviert und ergänzt nun unser Angebot im Bereich Neurofeedback für verschiedene Krankheitsbilder. Sie behandelt auch Erwachsene mit AD(H)S.
Wie funktioniert das Neurofeedback Verfahren?
Die mentale Aktivität ist mittels eines Elektroenzephalogramms (EEG) messbar. Auf einem PC mit entsprechender Software werden dem Therapeuten die ermittelten Daten in Echtzeit angezeigt. Der Trainierende sieht am eigenen Monitor eine vereinfachte Darstellung seiner Hirnaktivität. Bei einer gewünschten, positiven Veränderung seiner Gehirnaktivität bekommt er über seinen Monitor eine direkte Rückmeldung (Feedback).
Durch dieses optische und auch akustische Feedback lernt der Trainierende die gezielte Selbstregulation seiner Gehirnaktivität. Langfristig erlernt er so seine Erregungs- und Entspannungszustände oder seine Konzentrationsfähigkeit besser zu kontrollieren. Besonders die Krankheitsbilder ADS und ADHS lassen sich erfahrungsgemäß und laut verschiedener Metastudien besonders positiv durch dieses Verfahren beeinflussen.Durch Neurofeedback lernt das Gehirn, einen angemessenen Zustand einzunehmen und diesen auch zu halten. Die Selbstregulierungsfähigkeit wird verbessert. Studienergebnisse, zum Beispiel von Strehl et. al., welche Nachuntersuchungen durchführten, belegen stabile und sich sogar im Laufe der Zeit noch verbessernde Behandlungserfolge. So steigern sich sechs Monate nach Trainingsende die erlangten Fähigkeiten der Kinder noch weiter und die Eltern beurteilen ihre Kinder noch besser als bei Trainingsende. Auch nach zwei Jahren erwiesen sich die Verbesserungen im Verhalten und Aufmerksamkeit als stabil.Auch bei anderen Krankheitsbildern wie beispielsweise Epilepsie, Migräne, Suchtproblematiken, Tinnitus, Schmerzerkrankungen, Depressionen, Problematiken nach Schlaganfall oder Angststörungen kann eine Neurofeedbackbehandlung Erfolg bringen.Bei vielen Krankheitsbildern zeigen sich in der EEG- Ableitung krankheitstypische Auffälligkeiten, auf welche man in einem Training Einfluss nehmen kann. Zum Beispiel gilt ein Zusammenhang zwischen Depression und frontaler Asymmetrie zwischen linker und rechter Hirnhälfte als gesichert. Im Training kann ein Ausgleich zwischen diesen Asymmetrien stattfinden. Grundlage der Therapie ist auch hier ein ausführliches Gespräch und eine Eingangsdiagnostik, in welcher es zunächst gilt, herauszufinden, inwiefern die Behandlung für Sie oder Ihr Kind erfolgversprechend sein kann. Auch in der Neurofeedbacktherapie ist die Reflexion, die Beratung und die Anwendung bzw. Übertragung des Gelernten in den Alltag für uns von großer Bedeutung. Eine Neurofeedbackbehandlung wird Ihnen von Ihrem Facharzt, (Kinder und Jugend-) Psychiater, Psychologen oder Hausarzt verordnet. (Psychisch-funktionelle Behandlung/ Indikationsschlüssel, z.B. PS1 oder PS2 oder auch als Blankoverordnung). Eine Neurofeedbackbehandlung umfasst ca. 30 – 40 Einheiten á 60 Minuten. Wir würden uns freuen, auch Ihnen mit dieser Methode weiterhelfen zu können.

Das IntraActPlus-Konzept

Das IntraActPlus-Konzept ist ein verhaltenstherapeutisch orientierter Therapie- und Interventionsansatz, der von Dr. Fritz Jansen und Diplom-Psychologin Uta Streit auf der Basis der psychologischen Grundlagenforschung entwickelt wurde und ständig weiterentwickelt wird.
Anders als es in der Verhaltenstherapie sonst üblich ist, wird "Bindung und Beziehung" mit in die therapeutische Arbeit einbezogen. Es wird hierbei in zwei Gesichtspunkten unterschieden: 1. Schnelle meist unbewusste Beziehungssignale, die im Bereich von Millisekunden gesendet und verarbeitet werden 2. Bindungs- und Beziehungsgrößen mit längerfristigen Auswirkungen Diese besondere Art der Einbeziehung von "Bindung und Beziehung" macht alle sonstigen therapeutischen Maßnahmen effektiver oder überhaupt erst erfolgreich. IntraActPlus hat diesbezüglich ein Alleinstellungsmerkmal. Es ist dadurch äußerst effektiv bei einer großen Anzahl von Störungen und Verhaltensschwierigkeiten, beispielweise Widerstände und Aggression, AD(H)S, Autismus, Lernstörungen, Bindungsschwierigkeiten, Angst, ungünstige Eigensteuerungen in unterschiedlichen Alltagssituationen, Paarprobleme oder Regulationsstörungen im Säuglingsalter. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des IntraActPlus-Konzepts ist die Entwicklung von Lernprogrammen. Mit diesen lässt sicher schneller und mit mehr Motivation Lesen lernen und die Grundlagen für Rechtschreibung und Mathematik aufbauen. Das IntraActPlus-Konzept deckt den gesamten Arbeitsbereich vom Säugling bis zum Erwachsenen ab. Der Prävention von seelischen Störungen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Beginn der Therapie:
Bei diesem Konzept lernen Kinder vor allem am Erfolg. Sie richten ihr Verhalten auf Grund unbewusster (Stimmen, Körperhaltung, Mimik) und bewusster (Sprache, Körperkontakt) Rückmeldung aus. So kommt es häufig vor, dass auch bei einer hohen Erziehungsmotivation unbewusst unangemessene Beziehungssignale/ Rückmeldungen auf das Verhalten des Kindes gegeben werden, wodurch das eigentliche Ziel nicht erreicht wird. Deshalb ist ein weiterer Inhalt dieses Therapieansatzes Lerngesetzmäßigkeiten des Verhaltens zu verstehen und angemessene Rückmeldungen in Gesprächen und Rollenspielen zu erarbeiten und zu festigen.
Inhalt hier ist: - Wahrnehmung von Verhalten und sofortige Rückmeldungen im "Sekundenfenster" - Bedeutung positive Rückmeldungen (z.B. Lob, Lächeln, Zuwendung) und negativer Rückmeldung (z.B. Grenzen setzen) und deren gezielter Einsatz -Einsatz von Belohnungs-/ Verstärkersystemen
Ziel der Therapie:
-das Verhalten der Kinder besser wahrnehmen - eine positive Beziehung zwischen Kind und Bezugsperson aufzubauen -eine verbesserte Interaktion in Alltagssituationen aufbauen - effektive Lernstrategien zu vermitteln und Lerninhalte möglichst effektiv zu automatisieren - die Steigerung der Anstrengungsbereitschaft und Konzentrationsfähigkeit - Stärkung des Selbstvertrauens - der Erfolg und Spaß beim Lernen
Ergotherapie in Greven und Saerbeck. Wir verhelfen Ihnen zurück zu mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität.
Rechtliches
Standort Greven
02571 5 26 77
Standort Saerbeck
02574 / 92 84 30