Beate Komnik (links) ist seit fast 30 Jahren unsere Expertin bei der Behandlung von Kindern. Seit 2016 bietet Frau Komnik Neurofeedback als weitere Behandlungsmethode in unserer Praxis an. Die Ausbildung absolvierte sie an der Akademie für Neurofeedback in Gronau. Frau Komnik behandelt zur Zeit hauptsächlich Kinder mit Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen per Neurofeedback in unserer Praxis.
Katrin Krumme (rechts), seit Juli 2025 Mitglied unseres Teams, hat zwischen 2021 und 2025 einige Kurse an der Akademie für Neurofeedback absolviert und ergänzt nun unser Angebot im Bereich Neurofeedback für verschiedene Krankheitsbilder. Sie behandelt auch Erwachsene mit AD(H)S.
Wie funktioniert das Neurofeedback Verfahren?
Die mentale Aktivität ist mittels eines Elektroenzephalogramms (EEG) messbar. Auf einem PC mit entsprechender Software werden dem Therapeuten die ermittelten Daten in Echtzeit angezeigt. Der Trainierende sieht am eigenen Monitor eine vereinfachte Darstellung seiner Hirnaktivität. Bei einer gewünschten, positiven Veränderung seiner Gehirnaktivität bekommt er über seinen Monitor eine direkte Rückmeldung (Feedback).
Durch dieses optische und auch akustische Feedback lernt der Trainierende die gezielte Selbstregulation seiner Gehirnaktivität. Langfristig erlernt er so seine Erregungs- und Entspannungszustände oder seine Konzentrationsfähigkeit besser zu kontrollieren. Besonders die Krankheitsbilder ADS und ADHS lassen sich erfahrungsgemäß und laut verschiedener Metastudien besonders positiv durch dieses Verfahren beeinflussen.Durch Neurofeedback lernt das Gehirn, einen angemessenen Zustand einzunehmen und diesen auch zu halten. Die Selbstregulierungsfähigkeit wird verbessert. Studienergebnisse, zum Beispiel von Strehl et. al., welche Nachuntersuchungen durchführten, belegen stabile und sich sogar im Laufe der Zeit noch verbessernde Behandlungserfolge. So steigern sich sechs Monate nach Trainingsende die erlangten Fähigkeiten der Kinder noch weiter und die Eltern beurteilen ihre Kinder noch besser als bei Trainingsende. Auch nach zwei Jahren erwiesen sich die Verbesserungen im Verhalten und Aufmerksamkeit als stabil.Auch bei anderen Krankheitsbildern wie beispielsweise Epilepsie, Migräne, Suchtproblematiken, Tinnitus, Schmerzerkrankungen, Depressionen, Problematiken nach Schlaganfall oder Angststörungen kann eine Neurofeedbackbehandlung Erfolg bringen.Bei vielen Krankheitsbildern zeigen sich in der EEG- Ableitung krankheitstypische Auffälligkeiten, auf welche man in einem Training Einfluss nehmen kann. Zum Beispiel gilt ein Zusammenhang zwischen Depression und frontaler Asymmetrie zwischen linker und rechter Hirnhälfte als gesichert. Im Training kann ein Ausgleich zwischen diesen Asymmetrien stattfinden. Grundlage der Therapie ist auch hier ein ausführliches Gespräch und eine Eingangsdiagnostik, in welcher es zunächst gilt, herauszufinden, inwiefern die Behandlung für Sie oder Ihr Kind erfolgversprechend sein kann. Auch in der Neurofeedbacktherapie ist die Reflexion, die Beratung und die Anwendung bzw. Übertragung des Gelernten in den Alltag für uns von großer Bedeutung.
Eine Neurofeedbackbehandlung wird Ihnen von Ihrem Facharzt, (Kinder und Jugend-) Psychiater, Psychologen oder Hausarzt verordnet. (Psychisch-funktionelle Behandlung/ Indikationsschlüssel, z.B. PS1 oder PS2 oder auch als Blankoverordnung). Eine Neurofeedbackbehandlung umfasst ca. 30 – 40 Einheiten á 60 Minuten. Wir würden uns freuen, auch Ihnen mit dieser Methode weiterhelfen zu können.